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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 154

1911 - Erfurt : Keyser
154 feinen Branntwein mehr beschaffen tonnte, in den Rauchfang gehängt, in welchem unten das Feuer brannte. Zwar wurde ab und zu ein bei Mordtat ertappter Kroat am Gack gehenft oder neben dem Pranger fnieend mit dem Schwert enthauptet, aber damit trat feine Besserung ein. Ueber ein Jahr war niemand auf den Landstraßen feines Lebens sicher, und Wagenlasten sonn-len nur noch mit militärischer Bedeckung befördert werden. Lolches geschah in den ersten 10 Jahren des Krieges, und es ist dabei geblieben, bis der Frieden nach weiteren 20 langen Jabren wieder ins Land zog. inach Prof. Alfred Kirchhoff.) 48. Gustav Adolfs Einzug in Erfurt. 22. September 1631. Es war ein Donnerstag, an dem der Einzug Gustav Adolfs in Erfurt zu erwarten stand. Erst am Tage vorher, am 21. September, war Herzog Wilhelm von Weimar, der dem König feine Dienste angeboten hatte, vor dem Krämpfertor erschienen und ohne ernsthaften Widerstand der Torwache an der Spitze eines schwedischen Regimentes in die Stadt eingezogen. Er hatte dann den Ehrbaren Rat zu sich auf den Marftplatz vor den Graden entboten und ihm die Schlüssel der Stadt abverlangt. Sie wurden ihm auch ohne Weigerung von allen sechs Haupttoren der Stadt überreicht, so daß Erfurt beim Einzuge des Königs bereits in schwedischen Händen war. Einzug: Die Herzen der Erfurter schlugen dem Sieger von Breitenfeld warm entgegen. Wer nur irgend sonnte, eilte herbei, uni ihn zu sehen und ihm zuzujubeln. Schon in aller Frühe hatten die Türmer das Herannahen der Heersäulen am nördlichen Horizont bemerft und den Bürgern verfündet. Seit Mittag harrten diese, Kops an Kops gedrängt, ans die Einziehenden. Der Platz vor der „hohen Lilie", dem zum Hauptquartier des Königs bestimmten Wohnhaus des Ratsherrn Hiob Ludolf, war bereits überfüllt, ebenfo der Rubemnarft (von der Marftstraße bis zur Andreaskirche) und die Straßen nach dem Andreastor. Aber noch immer drängten neue Scharen aus dem Innern der Stadt herzu. Da ertönte um die vierte Nachmittagsstunde als erster Willfom-mengruß das Geläut der Maria Gloriosa, und sofort mischten sich die andern Glocken dazwischen. Erwartungsvoll lauschte die Menge. Endlich erklangen die ersten Trompetensansaren, und von fern sah man Waffen im Sonnenlicht des heiteren Septembertages erglänzen. Näher und näher kam das Brausen eines vieltausendstimmigen Jubels. Begrünung: Jetzt erschien auch der König. Hoch zu Roß ritt er vor seinen finnischen Panzerreitern einher, einfach und doch herzgewinnend. Seine frostige Gestalt überragte um Haupteslänge

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 163

1902 - Karlsruhe : Lang
* — 163 — hölzernen Sarge beigesetzt. Die Gräber itmreji in Felsen eingearbeitete Kammern. Solche ägyptische Leichen — man nennt sie Mumien — haben sich unzählige bis auf den heutigen Tag so unversehrt erhalten, daß ihre Leibesgestalt und selbst ihre Gesichtszüge noch völlig erkennbar sind. Die Ägypter waren für die Erhaltung ihrer Leichen darum so besorgt, weil sie glaubten, die Seelen der Abgeschiedenen müßten viele Jahre durch die Körper von anderen Geschöpfen, von Tieren oder auch Menschen wandern und dann in ihre ursprünglichen Leiber wieder zurückkehren. Die Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Erde unter verschiedenen Namen und stellten sich dieselben vor in menschlicher Gestalt, denkend, fühlend, handelnd wie Menschen. Auch Tiere, wie das Krokodil, die Katze, sowie der Ibis und andere Vögel wurden heilig gehalten. In Memphis wurde in einem prachtvollen Tempel der Apis verehrt, ein Stier von schwarzer Farbe mit einem viereckigen Weißen Flecke auf der Stirne. Starb er, so war großes Wehklagen durch ganz Ägypten, und es wurde ein neuer Apis gesucht, dessen Auffindung durch Freudenfeste gefeiert wurde. Schon mehr als zweitausend Jahre vor Christi Geburt hatten die Ägypter ein geordnetes Staatswesen; ungefähr vierzehnhundert Jahre vor Christi Geburt machte der ägyptische König Sesostris Kriegszüge nach Asien und eroberte weite Länderstrecken. Achthundert Jahre danach wurde Ägypten von dem Perserkönige Kambyses erobert und blieb zweihundert Jahre lang eine Provinz des Persischen Reiches. Daraus unterwarf Alexander der Große das Land und gründete an der westlichen Nilmündung die Stadt Alexandria. Nach Alexanders Tode wurde einer seiner Generale, Ptolemäns, König von Ägypten, dessen Nachkommen bis dreißig Jahre vor Christi Geburt den Thron innehatten. Durch den Kaiser Angustus wurde Ägypten eine Provinz des römischen Reiches. 2. Von den Phöniziern. Phönizien war ein Strich Landes an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, ungefähr gleichweit von der Nordküste Ägyptens und der Südküste Kleinasiens entfernt. Seine Länge betrug etwa 30 Meilen, die Breite — vom Meere bis an den Fuß des Berges Libanon — nicht über fünf. Der Boden war wenig fruchtbar und kouute zur Ernährung einer großen Volksmenge nicht ausreichen. Darum waren die Phönizier auf den Fischfang, die Schiffahrt und den Handel angewiesen. Für Schiffahrt und Handel insbesondere hatte ihr Land die günstigste Lage. An den Meeresküsten befanden sich vortreffliche Häfen, besonders bei den 11*

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 2

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§2 Allgemeines über die Erde. 2 Die Größe der Erde. Die Größe der Erde konnte man erst mit Sicherheit feststellen, nachdem Stücke von Längenkreisen genau gemessen worden waren. So wurde vor reichlich 100 Jahren z. B. der Bogen zwischen Dünkirchen (Nordspitze Frankreichs) und Barcelona gemessen. Danach berechneten die Franzosen den Meridiankreis von Paris. Das Stück zwischen Äquator und Pol (*U des vollen Kreises) teilten sie in 10 Mill. gleiche Teile und nannten einen solchen Teil 1 Meter (d. h. Stab). Das damals hergestellte Normalmeter, ein Marmorstab, wird noch heute in Paris aufbewahrt. — So ergab sich: Der Erdumfang beträgt 4 x 10 Millionen m = 40 000 km. (Ein Eisenbahnzug, der stündlich 50 km zurücklegte und Tag und Nacht ohne Unter- brechnng führe, würde zu einer Fahrt um die Erde 331/3 Tage gebrauchen.) Der Durchmesser am Äquator ist 12 755 km, der Durchmesser am Pol 12 712km lang (Unterschied 43 km). Die Höhe des höchsten Berges der Erde (Mount Everest, 8800 m) beträgt mithin nur Viboo des Erddurchmessers, also bei einem Globus von 1 m Durchmesser noch nicht einmal 1 mm! Ein Äquatorgrad (40 000 km: 360) ist 111,307 km lang. Teilt man ihn in 60 gleiche Teile, so erhält man eine Bogen- Minute = 1,852 km; das ist eine Seemeile (bei Schiffsgeschwindigkeiten oft ein „Knoten" genannt). Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x3v?) beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt der Erde ist 1000 (genauer 1083) Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur Sonne sehr wenig, denn sie ist \Xu Millionen mal so groß. Die Achsendrehung der Erde. (Rotation.) §2 1. Daß die Erde stillsteht, und daß sich „Sonne, Mond und Sterne" um sie drehen, ist Täuschung (ähnlich: Wir sitzen in einem Eisenbahnzuge; ein daneben- stehender Zug fährt ab! Eindruck? Oder wir fahren im Karussell!). Nikolaus Kopernikus aus Thorn, zu Luthers Zeit in Frauenburg lebend (geb. 1473, gest. 1543), bewies, daß sich die Erde bewege, und zwar a) täglich um die eigene Achse (Achsendrehung oder Rotation), b) jährlich um die Sonne (Revolution). Johannes Kepler, ein Württemberger, stellte dann fest, daß die Erdbahn eine fast kreisförmige Ellipse ist, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. 2. Beweise für die Achsendrehung der Erde: a) Die Abplattung der Erde an den Polen (Versuch mit der Schwung- Maschine und mit dem Oltropsen in einer Mischung von Wasser und Weingeist). b) Der Pendelversuch von Foucault: Ein Pendel, das an einem Orte zwischen dem Äquator und dem Pol schwingt, zeigt eine scheinbare Veränderung seiner Schwingungsbewegungen in einer Richtung, die der Bewegung der Erde entgegengesetzt ist. c) Die Abweichung des fallenden Körpers von der Senkrechten nach Osten. ä) Die Passatwinde: Die Luftströmungen der nördl. Halbkugel werden nach rechts, die der südl. nach links abgelenkt.

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 4

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
4 a) Das Massenverhältnis von Erde und Sonne (die Sonne ist I V« millionenmal so groß wie die Erde). b) Die nachgewiesene Bewegung der Monde um ihre Planeten. c) Die scheinbar ganz unregelmäßige Bahn der Planeten. Sie ist nur dadurch zu erklären, daß wir unsere Stellung im Weltraum verändern. d) Stünde die Erde still, so müßte ein Fixstern, den man einmal in dem Gesichtsfeld eines Fernrohres hat, auch immer in ihm bleiben. Das geschieht aber nicht. Das Fernrohr muß im Laufe des Jahres immer wieder anders gerichtet werden, und zwar beschreibt der Fixstern scheinbar einen kleinen Kreis, ein Beweis, daß wir unsern Platz geändert haben. (Das scheinbare Abirren der Fixsterne nennt man die Aberration des Lichtes.) 8. Die Revolution der Erde vollzieht sich in elliptischer Bahn, und zwar be- trägt die Länge der Erdbahn rund 940 Mill. km. Die Erde legt also täglich einen Weg von 2 600 000 km zurück, in jeder Sekunde 30 km, d. i. die Strecke Kiel—plön oder Berlin—potsdam oder von hier bis? Tie Erdachse steht nicht senkrecht zur Erdbahn, sondern weicht 60v20 von ihr ab. (Deshalb läßt man die Achse des Globus 231/2 0 von der Senkrechten abweichen). Nur unter dieser Voraussetzung erklären sich die verschiedenen Jahreszeiten, was uns die folgende Abbildung veranschaulicht. Wir erkennen an ihr folgendes: Abb. §3. Jährliche Bewegung der Erde (Entstehung der Jahreszeiten). Am 21. März steht die Erde so, daß Nord- und Südpol von der Sonne gleichweit entfernt sind. Die Sonne steht senkrecht über dem Äquator. Die Lichtgrenze geht durch die beiden Pole. Jeder Ort der Erde (mit Ausnahme der Pole) hat 12 Std. Tag und 12 Std. Nacht: Frühlings- Tag- und Nachtgleiche, Frühlingsanfang. Vom 21. März an wendet sich die Nordhalb- kugel der Erde und damit der Nordpol allmählich der Sonne zu, mit jedem Tage ein wenig mehr.

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 5

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Das Gradnetz der Erde.__§_4 Daher bleibt der Nordpol von nun an ununterbrochen im Licht, der Südpol im Schatten. Ein immer größerer Teil der Nordhalbkugel liegt im Licht oder hat Tag, ein immer kleinerer hat Nacht. Nicht mehr die Bewohner des Äquators haben am Mittag die Sonne senkrecht über sich, sondern die Bewohner solcher Kreise, die nördlich vom Äquator liegen. Der Kreis, über dessen Orten während des 21. Juni die Sonne mittags senkrecht steht, heißt der nördl. Wende- kreis (Wendekreis des Krebses, 231/2° nördl. Br.). An diesem Tage bleibt das Gebiet der Erd- oberfläche am Nordpol bis zu 231/2° Entfernung von ihm den ganzen Tag über im Lichte (Abb. 8 3); das ist zugleich das Gebiet der nördl. kalten Zone. Das entsprechende Gebiet am Südpol bleibt den ganzen Tag über im Schatten (südl. kalte Zone). Die (Licht-)Greuzen der kalten Zonen werden der nördl. und der südl. Polarkreis genannt (66^/2° nördl. und südl. Br.). Am 21. Juni treffen die Sonnenstrahlen die nördl. Halbkugel recht steil und recht lauge (bei uns täglich etwa 17 Std.), sie erwärmen sie daher stark, wir haben Sommersanfang. Die von der Sonne abgekehrte südl. Halbkugel wird recht schräge und nur kurze Zeit getroffen, auf ihr beginnt daher der Winter. Von nun an wendet sich die nördl. Halbkugel wieder langsam von der Sonne ab (sie hat Sommersonnenwende), die südl. Halbkugel kehrt sich der Sonne zu. Am 23. September steht die Sonne abermals senkrecht über dem Äquator (wie am 21. März); die Lichtgreuze geht wieder durch die Pole, Tag und Nacht sind überall gleich, wir haben Herbst- Tag- und Nachtgleiche, Herbstanfang. Nun endlich tritt der Nordpol in den Schatten, der Südpol in das Licht. (Wie lange haben dann die Pole Tag bzw. Nacht gehabt?) Die südl. Halbkugel wendet sich immer mehr der Sonne zu, die nördl. kehrt sich von ihr ab. Am 21. Dezem- der steht die Sonne senkrecht über dem südl. Wendekreis (Wendekreis des Steinbocks); der südl. Polarkreis liegt ganz im Licht, der nördl. im Schatten. Aus der südl. Halbkugel fallen die Sonnenstrahlen recht steil und recht lange auf, auf der nördl. ganz schräge und nur kurze Zeit; für die Bewohner der südl. Halbkugel begiuut der Sommer, für uns der Winter. Vom 21. Dezember (Wintersonnenwende) an wendet sich unsere Halbkugel wieder der Souue zu; am 21. März ist unser Winter vorbei, Tag und Nacht sind abermals gleich, unser Frühling beginnt wieder. 4. Zeitrechnung. Die Drehung der Erde um die Sonne dauert 365 Tage und fast 6 Stunden (wie viele Achsendrehungen macht die Erde in der Zeit?). Da man das gemeine Jahr aber nur zu 365 Tagen rechnet, so muß man jedes vierte Jahr einen Tag einschalten (29. Februar), und zwar tut man das in den Jahren, deren Zahlen durch 4 teilbar sind, in den Schalt- jähren. Da der Fehler in einem Jahre aber nur fast 6 Stunden beträgt, in 4 Jahren also nicht ganz 24 Stunden, so läßt (und ließ) man in 400 Jahren 3mal den Schalttag aus, nämlich in den Jahren 1700, 1800, 1900; dagegen sind 1600, 2000, 2400 usw. Schaltjahre, also die Jahrhunderte, deren Hunderter durch 4 teilbar sind. 5. Zwischen welchen Kreisen liegen die heiße oder Tropenzone und die beiden gemäßigten Zonen? Verfolge diese Kreise und den Äquator um die Erde (auf dem Globus und im Atlas) und sprich über ihren Verlauf! Das Gradnetz der Erde. 1. Um sich über die Lage der Artlichkeiten der Erdoberfläche verständigen zu können, denkt man sich die Erdkugel überzogen mit einem Netz von Kreisen. — Sprich über Breiten- und Längenkreis! (Die Längenkreise werden auch Meridiane oder Mittagslinien genannt; warum so?) Unterscheidung von Breiten- (bzw. Län- gen-)kreis und -grad!

6. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 12

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 8 Allgemeines über die Erde. 12 Meere richtig, aber die Flächeninhalte sind falsch, und zwar werden sie um so größer, je weiter sie nach Norden oder Süden liegen, denn während die Grad- netz-Gevierte auf dem Globus nach Norden und Süden immer kleiner werden, werden sie z. B. bei der Merkator-Projektion nach diesen Richtungen hin immer größer. (Vergleiche eine Merkatorkarte mit einem Planigloben!) — Die zweite Gruppe der Projektionen sind die flächentreuen. Man konstruiert die Grad- netz-Gevierte so, daß sie entsprechend dem Globusnetz nach Norden und Süden immer kleiner werden. Dann ist also die Größe richtig, aber, da die Gradlinien sich nun nicht rechtwinklig schneiden, ist die Form falsch, d. h. also die Länder und Wasserflächen sind verzerrt. Bei einer dritten Gruppe von Projektionen sucht man die Mängel der beiden vorgenannten auszugleichen, so also, daß die Länder- und Wasserflächen nicht ganz formgetreu und auch nicht ganz inhalt- getreu sind, nun aber doch nach beiden Richtungen geringere Mängel haben. Die Zahl dieser ausgleichenden Projektionen ist sehr groß. 2. Tie Maßstäbe. Was heißt 1 : 25 000, 1 : 100 000, 1 : 2 000 000? Wie lang ist in jedem Fall 1 cm der Karte in der Wirklichkeit? Karten mit großen Maßstäben, und zwar größer als 1 : 10000 nennt man Plankarten oder Flur- karteu. Solche mit Maßstäben von 1 : 10 000 bis 1 : 200 000 heißen topo- graphische Spezialkarten. Karten mit noch kleineren Maßstäben, also Karten, wie sie die gewöhnlichen Atlanten enthalten, nennt man Übersichtskarten oder Generalkarten. Die größten Veröffentlichungen über die Staaten des Deutschen Reiches sind die Meßtischblätter im Maßstab 1 : 25 000 (mit Höhenlinien, ohne Schraffen; über Höhenlinien und Schraffen s. unten § 8). Die nächst- kleineren amtlichen Veröffentlichungen sind die sogenannten Generalstabs- karten (amtliche Bezeichnungen „Karte des Deutschen Reiches") mit dem Maßstab 1 : 100 000 (ohne Höhenlinien, mit Schraffen). Den halben Maß- stab der Generalstabskarten (also 1 : 200 000) hat die „Topographische Über- sichtskarte des Deutschen Reiches" (mit braunen Höhenlinien, nicht mit Schraffen). Sie ist in der Hauptsache das Quellmaterial, nach dem die karto- graphischen Anstalten arbeiten^). § 8 3. Tie Terraindarstellung (s. dazu Abb. § 8). Sie kann geschehen allein durch Höhenlinien oder Isohypsen^) (so auf den Meßtischblättern), oder durch Höhenlinien mit Schraffen oder allein durch Schraffen (fo auf den Generalstabskarten), oder durch farbige Höheufchichten, wobei der Raum zwischen den Höhenlinien mit verschiedenen Farben angelegt wird, oder durch Höhenfarben mit Schraffen (wie meistens in den Atlanten). Dazu: 1. Was sind Höhenlinien? 2. Schraffen oder Bergftriche sind kleine Striche, die von einer Höhenlinie zur andern, also in der Richtung des fließenden Wassers gezogen werden. (Die Höhenlinien werden dann meist wieder entfernt.) Da, wo die Höhenlinien dicht nebeneinander liegen, wo sich also ein steiler Ab- hang befindet, werden die Schraffen dick und dicht nebeneinander ge- zeichnet. Da, wo die Höhenlinien weit voneinander entfernt liegen, wo also 1) Siehe dazu Harms Vaterländischen Reform-Atlas S. 2 und 3; Verlag List & von Bressens- dorf, Leipzig. Preis 80 Pfennig. 2) Vom griechischen isos = gleich und hypsos = Höhe.

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 13

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
13 Vom Globus und der Karte. 8 nur eine sanfte Neigung ist, zeichnet man die Schraffen zart und weit auseinander. Der sächsische Major Lehmann (1796) hat für Spezialkarten eine genaue Schrasfeuskala aufgestellt, mittels der man bei genügender Übung den Bö- schungswiukel ablesen kann. Für Übersichtskarten gilt nur der allgemeine Grundsatz: je dunkler, desto steiler. Auf Übersichtskarten, auf denen man doch nicht den Böschungswinkel ablesen kann, ersetzt man die Schrafsen auch wohl durch die billiger herzustellende Schummerung. 3. Als Höhenfarben nimmt man für das Tiefland (bis 200 in) jetzt allgemein Grün und für die Höhen über 500 m eine bräunliche Farbe1). — Eine größere Plastik sucht man in die Karten hineinzubringen durch die sogenannte schräge Beleuchtung. Man zeich- net dabei die gegen das Licht gekehrten Abhänge hell, die von ihm abgekehrten dunkel, und erzielt dadurch eine reliefartige Wirkung. So sind z. B. die Kuhnert- scheu Wandkarten gezeichnet. Harms verbindet mit der Reliefzeichnung die farbigen Höhenschichten und nennt seine Terrainmanier farbige Reliefzeich- nungen. 4. Die Symbole der Karte. Wie stellt man auf Karten Flüsse, Eisen- bahnen, Kanäle, Sümpfe und Ortschaften dar? Harms hat für die Ortschaften eine mnemonische (d. i. das Gedächtnis unterstützende) Skala ausgestellt, mittels der man an der Form des Zeichens ohne weiteres (die abgerundete) Einwohnerzahl erkennt (z. B. ein Hunderttausend — ein Kreis, #; zwei Hunderttausend = zwei Kreise, #; drei Hunderttausend ein Dreieck,^; vier Hunderttausend ein Viereck, W. Im übrigen s. die Innenseite des Deckels.) Diese Zeichen prägen sich beim Studieren der Karte von selbst ein, so daß das lästige und unzuverlässige Auswendiglernen der Einwohnerzahlen aus- geschaltet wird. *) Ganz neuerdings hält man sich nach einem Vorschlage des Geographen Peuker in Wien bei der Farbenwahl an die Farbenreihe des Spektrums, verwendet also für die höchste Schicht Rot, weil Rot dem Auge am nächsten erscheint.

8. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 15

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
15 Die Lage Deutschlands. (Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben stehende Tabelle. Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an- geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu früh oder zu spät gehen. Westeuropäische Einheitszeit Meridian von Greenwich Großbritan- nien Niederlande Belgien Frankreich Portugal (— 37 Min.) Spanien Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost» liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw. 6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter 23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal 4 Minuten. c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und Gebirgen. 7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11 vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei- lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten- küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein- fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham- bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer- ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch- land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt). 8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil „osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was- genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die Mitteleurop. Osteuropäische Einheitszeit Einheitszeit 15. Grad 30. Grad östl. von Gr. östl. von Gr. Schweden Ruhland Norwegen ( + I1/4 Min.) Dänemark Rumänien Deutschland Bulgarien Luxemburg Ostl. Türkei die Schweiz Ägypten Österr.-Ung. Britisch-Süd- Serbien afrika Bosnien Westl. Türkei Italien Griechenland ( + 35 Min.) Kongostaat Deutsch-Süd- westafrika Einheitszeit des 12v. Grades östl. von Gr. (4-3 Stunden der Greenw. Zeit) Chiues. Küste Westliches Australien Einheitszeit des 135. Grades östl. von Gr. <->-9 Stunden der Greenw. Zeit) Japan Südaustralien Einheitszeit des 15v. Grades östl. von Gr. (-<-10 Stundender Greenw. Zeit) Ostliches Australien Abb. § 10. Zeitzonen. I Westeuro- päische, Ii Mitteleuro- päische, Iii Osteuro- päische Zeit.

9. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 122

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
80 Schleswig-Holstein. 122 Zollhafen Freihafen Abb. 1 und 2, §80. Der Hamburger Hafeu. <Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.) Die Karte mit dem Bild in Übereinstimmung gelegt, also oben Osten. Links Hamburg (1 Binnen- alster, 2 Außenalster), rechts die Insel Wilhelmsburg. Das Freihafengebiet in der Karte ist links- schräg liniiert. Der \ unter dem Bilde zeigt auf eine Pfahlreihe, die den Zollhafen vom Frei- Hafen trennt. Auf der Karte sind die Häfen besonders bezeichnet; der mit einem kleinen Kreis ist der Segelschiff-Hafen, der mit dem Ausrufungszeichen der Petroleu mhafeu und der mit einem kleinen Kreuz der von der Hamburg-Amerika-Linie gepachtete Kaifer-Wilhelmshafen.

10. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 1

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
I. Allgemeines über die Erde. Die Gestalt der Erde. 1. Sprich über Horizont, Scheitelpunkt oder Zenit, Fußpunkt § 1 oder Nadir, sowie über die Haupt- und Neben - Himmelsgegenden und über den Kompaß! 2. In der ältesten Zeit der Griechen dachte man sich die Erde als eine Scheibe, die vom Okeanos umflossen und von dem auf Säulen ruhenden Himmel überwölbt wurde. (Die West- lichste Säule der Atlas.) Aber schon Pythagoras, Archimedes u. a. m. lehrten die Kugelgestalt der Erde, eine Auffassung, die aber im Mittelalter noch vielfach bestritten wurde. 3. Beweise für die Kugelgestalt der Erde^): a) Das nä- her kommende Schiff, siehe Abb. § 1. b) Reisen rings um die Er- de; zuerst der Por- tugiese Mageuan, 1519—1522, von Westen nach Osten; dann der Engländer James Cook (djehms kuck), 1772—1775, in umgekehrter Richtung. c) Das frühere Aufgehen der Sonne im Osten. ä) Das Emporsteigen neuer, das Versinken alter Sternbilder bei Reisen nach den Polen zu. e) Der stets kreisförmige Horizont, der mit Erhöhung des Stand- Punktes größer wird. f) Der Erdschatten ist bei Mondfinsternis stets kreisförmig. (Nur eine Kugel wirft immer einen kreisförmigen Schatten.) g) Die übrigen Planeten sind rund. h) Die innere Anziehungskraft muß immer kugelförmige Körper gestalten. Die Erde ist nicht genau eine Kugel, sondern sie ist an den Polen abgeplattet (Ursache!). Beweis: ein Pendel schwingt in der Nähe des Poles schneller als am Äquator. Die Abplattung beträgt jedoch nur V300 des Erddurch- messers. — Ein solcher kugelförmiger Körper heißt Sphäroid. i) Dr. Binder-Rostock macht (im Geogr. Anzeiger, Juli 1909) darauf aufmerksam, daß diese üblichen sog. „Beweise" keineswegs wissenschaftlich haltbare Beweise, sondern (bis auf c und d) nur Wahrscheinlichkeitsgründe seien. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 1
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